Home sweet home? Wie das Internet of things Hackern die Türen öffnet

Das Wachstum des so genannten „Internet of Things“ scheint nicht aufzuhalten zu sein. Warum sollte man es auch stoppen wollen, wo es doch so vieles bequemer macht? Türen können ohne Schlüssel per Smartphone oder Transponder geöffnet werden, die Heizung lässt sich bereits auf dem Heimweg einschalten und die Jalousien fahren je nach Tageszeit von alleine herauf oder herunter. Leider sind sich viele Verbraucher nicht bewusst, welche Gefahren ihnen dabei drohen.

Immer wieder werden Sicherheitslücken in der Software verschiedener Geräte für „Smart Homes“ gefunden. Ob diese nun durch schlampige Programmierung, mangelnde Fachkenntnis der Entwickler, oder schlechte Planung entstehen, lässt sich nicht genau sagen. Fest steht allerdings: sie existieren! Laut einem erst kürzlich von verschiedenen Nachrichtenportalen veröffentlichten Bericht, haben zwei Hacker aus den USA mehrere „Smart Locks“, per Smartphone steuerbare Türschlösser, auf deren Sicherheit getestet. Das Resultat: in durchschnittlich drei von vier Fällen gelang es, die Schlösser zu knacken. Teilweise wurden die Passwörter zum Öffnen der Schlösser sogar via Bluetooth im Klartext übermittelt, sodass sie jeder mit einem entsprechenden Empfänger hätte mitlesen können.

Sicherheitslücken wie diese können von Angreifern ausgenutzt werden, um beispielsweise eine Ransomware einzuschleusen und die Betroffenen damit zu erpressen. Was wäre, wenn das Schloss sich nicht mehr öffnen ließe, das Thermostat im Sommer weiter heizen und die Jalousien den ganzen Tag hinauf und hinab fahren würden? In diesem Fall bliebe den Opfern in der Regel nicht anderes übrig, als das Lösegeld zu bezahlen und zu hoffen, dass die Täter die Geräte auch tatsächlich wieder freigeben, da Möglichkeiten zur Überwindung der Schadsoftware meist erst nach mehreren Wochen oder gar Monaten gefunden werden.

Die intelligente Vernetzung der Geräte zu Hause bringt viel Flexibilität mit sich, jedoch auch genauso viele Risiken, wenn diese Geräte nicht genug vor Außeneinwirkungen geschützt werden. Viele Hersteller und Entwickler sind sich nicht bewusst, wie viele Möglichkeiten sie den Angreifern bieten, um ihre Innovation für bösartige Machenschaften zu missbrauchen. Trotz zahlreicher und regelmäßiger Medienberichte besteht von Seiten der Hersteller leider oftmals wenig Interesse Sicherheitslücken zu beheben oder von vornherein zu vermeiden. Dies mag auch daran liegen, dass viele Nutzer sich vor dem Kauf von „smarten“ Geräten nicht ausreichend über eventuelle Risiken informieren, die bei der Verwendung entstehen und sich somit auch unsichere Geräte am Markt behaupten können.

Dieser Artikel wurde von Ann-Kathrin Hoffmann und Daniel Weis verfasst.