ADAMOS: Eine neue Plattform für die Industrie 4.0

Die Software AG, ZEISS sowie die Maschinenbauer DMG MORI, Dürr und ASM PT haben eine Plattform für das industrielle Internet der Dinge (IIoT) entwickelt – also für die Industrie 4.0. ADAMOS (ADAptive Manufacturing Open Solutions) ist auf die Bedürfnisse des Maschinen- und Anlagenbaus zugeschnitten und soll sich nach dem Willen seiner Schöpfer als Branchenstandard etablieren. Die ADAMOS GmbH und die zugehörige ADAMOS App Factory starten zum 1. Oktober 2017. Die FAZ feierte diesen Schritt mit dem Vermerk “Der Maschinen- und Anlagenbau nimmt die Digitalisierung selbst in die Hand und gestaltet sie aktiv mit.”

Funktionsumfang

Den Entwicklern zufolge soll die IIoT-Plattform Kunden in die Lage versetzen, ihre internetverbundene Infrastruktur in Echtzeit zu analysieren und zu visualisieren. Das soll die Identifizierung von Maschinenzuständen und Anomalien erleichtern.

Offene Plattform

Die Plattform ADAMOS ist herstellerneutral konzipiert, vendor-lock-in soll entsprechend keine Gefahr für die Kunden darstellen. Der Gedanke dahinter ist, dass sich die Lösung als globaler Standard für IIoT etablieren soll. ADAMOS soll als Cloud-Lösung verfügbar gemacht werden, aber auch on-premise auf unternehmenseigener Infrastruktur gehostet werden können. Das Front-End der Plattform (gemeint sind damit vorwiegend Apps) soll durch die nutzenden Unternehmen frei gestaltet werden können.

Industrie 4.0: die industrielle Digitalisierung

Der Begriff “Industrie 4.0” steht für einen umfassenden Wandel in der Industrielandschaft. Der Begriff interpretiert diesen Wandel als vierte technische Revolution. Die erste industrielle Revolution bestand in der Mechanisierung mit Wasser- und Dampfkraft. Die zweite brachte die Massenfertigung durch Strom und Fließbänder. Die dritte war von Digitalisierung und Computern geprägt. “Industrie 4.0” bezeichnet in dieser Tradition die Verzahnung von industrieller Fertigung und Informationstechnologie. Technische Grundlage hierfür sind intelligente und digital vernetzte Systeme. Mit ihrer Hilfe soll eine weitestgehend selbstorganisierte Produktion möglich werden. Menschen, Maschinen, Anlagen, Logistik und Produkte kommunizieren und kooperieren in der Industrie 4.0 direkt miteinander. Die deutsche Industrie musste sich bisher oft nachsagen lassen, sie sei in ihrer Weiterentwicklung hin zur digital vernetzten Fertigung zu zögerlich. Es wird sich zeigen, ob die in Darmstadt ansässige ADAMOS etwas daran ändern wird.

Die damit einhergehende Einführung von mit dem Internet verbundenen Fertigungsmaschinen und vielen anderen Geräten bringt auch Veränderungen in Bezug auf die Angriffsvektoren auf Industrieanlagen. Entsprechend sind neben den Änderungen in den Fertigungsprozessen auch umfassende Anpassungen der Sicherheitsrichtlinien von fertigenden Unternehmen erforderlich. Der Weg zur smarten Fabrik ist eine hochsensible Angelegenheit, die das Einbeziehen von Fachkräften der IT-Sicherheit und Compliance erforderlich macht – Gebiete, auf denen die ISW Unternehmen mit Rat und Tat zur Seite stehen kann.