Briefly asked …

Als Mitglied der Unternehmensleitung verantwortet Marion Steiner seit 2010 die Leistungserbringung und das Business Development der IT-Security@Work GmbH (ISW). Mit ihrem fundierten Know-how ist die Diplom-Informatikerin unsere Expertin für Informationssicherheit und Datenschutz. Ihre ausgewiesene fachliche Kompetenz weiß sie praxisnah und leicht verständlich zu vermitteln. Sicherlich einer der Gründe, dass Marion Steiner sehr oft als Referentin für verschiedene Fachveranstaltungen angefragt wird.

Durch die Corona-Pandemie fielen Präsenzveranstaltungen nun für eine längere Zeit aus. Vorträge wurden online gehalten und der Video-Call ersetzte die Bühne. Nach über zweijähriger coronabedingter Abstinenz konnte Frau Steiner nun wieder bei einer Live-Veranstaltung vor physisch anwesendem Publikum referieren. Auf der Fachtagung für Betriebsärzte und Fachkräfte für Arbeitssicherheit – 20. Nordbayerisches Forum „Gesundheit und Sicherheit bei der Arbeit“ am 19.-20. Mai 2022 in Erlangen hielt sie einen Vortrag zum Thema „Infektionsschutz vs. Datenschutz“.

In einem kurzen Interview gibt uns Marion Steiner eine Rückschau ihrer Eindrücke.

Marion, dein erster Auftritt wieder live vor Publikum seit Beginn der Corona-Pandemie. Wie hat es sich für dich angefühlt?

Marion: “Es war toll, dass Publikum wieder direkt zu sehen und Interaktion in den Vortrag einbauen zu können. Bei Vorträgen per Video müssen die Zuschauer ja meist im Chat ihre Fragen stellen oder die Diskussion ist wirklich auf den Abschluss des Vortrags beschränkt. Man sieht auch nicht, ob die Leute noch zuhören, sondern bekommt das wirklich erst bei den Fragen im Anschluss mit. So hat man aber wieder das direkte Feedback und kann eben auch auf fragende Gesichter eingehen. Gerade wenn man vor Ärzten und Arbeitsschützern vorträgt, ist das als ITler und Datenschützer nicht immer einfach. Oder man freut sich, wenn man sieht, dass die Zuhörer überwiegend noch gebannt zuhören. Was zum Glück wieder der Fall war.”

Wie war die Stimmung auf der Veranstaltung? Was konntest du von der Stimmung des Publikums einfangen?

Marion: “Diese konkrete Veranstaltung hat auch in den letzten Jahre immer in Präsenz stattgefunden. Man merkt trotzdem, dass die Leute sich freuen, alte Bekannte wiederzusehen und sich direkt austauschen zu können. Als ITler ist man auf einer solchen Veranstaltung natürlich immer ein Exot. Aber man stellt fest, dass das Thema Datenschutz bzw. der Umgang mit den Regelungen der Corona-Schutzverordnungen für viele einfach nur Fragezeichen aufgeworfen haben und es auch jetzt noch tun. Wie lange dürfen Daten denn nun (noch) gespeichert werden? Welche Auswirkungen hat die letzte Änderung des Infektionsschutz-Gesetzes nun gehabt? Wie kann und darf ich praktisch mit den verschiedenen 3G-Nachweisen umgehen, damit ich als Unternehmen meine Prozesse praktikabel gestalten kann?”

Im direkten Vergleich – Virtuelle oder Live-Veranstaltung. Was zieht du vor?

Marion: “Eindeutig Live-Veranstaltung! Insbesondere auch als Zuhörer. Aber auch virtuelle Veranstaltungen oder auch hybride habe ihren Platz. Bei dieser Veranstaltung waren einige Referenten virtuell zugeschaltet. Da diese Referenten sonst nicht hätten teilnehmen können, ist da die Möglichkeit Vorträge per Video auch zu ermöglichen natürlich von Vorteil. Und solange das Publikum vor Ort ist, klappt es sogar auch ganz gut mit der Diskussion. Der Referent muss halt damit leben, sein Publikum nicht zu sehen. Die Diskussion hat trotzdem gut funktioniert.”

Beim Veranstalter der Fachtagung handelt es sich um das Forum „Gesundheit und Sicherheit bei der Arbeit“. Sicherlich standen die Gesundheit und Sicherheit der Veranstaltungsteilnehmenden daher ebenfalls im Vordergrund. Wie war die Vor-Ort-Veranstaltung organisiert?

Marion: “Naja, 3G-Regelungen werden mittlerweile nicht mehr gefordert. Und gerade bei dieser Zielgruppe merkt man, dass einige inzwischen doch recht entspannt damit umgehen. Allerdings gilt es zu bedenken: Die vorhandenen Maßnahmen (Impfung, regelmäßige Tests) sind bei dieser Zielgruppe natürlich auch höher als bei “Normalos”. Es war also etwas gemischt zwischen Maskentragen und „wie früher“, eben eher situationsbedingt und auch nach eigenem Risikoempfinden.”

Last but not least. Dein gehaltener Vortrag behandelt das durchaus prekäre Thema „Infektionsschutz vs. Datenschutz“. Steht der Datenschutz dem Infektionsschutz im Weg?

Marion: “In meinen Augen nicht. Alles was wichtig ist, ist ja durch die Gesetze erlaubt, der Rest darf halt nicht stattfinden. Aber nur so kann man ausufernde Datensammelwut vermeiden und die Verarbeitung auf das Wesentliche beschränken. Dass die Kontaktnachverfolgung in den Gesundheitsämtern nur schwer funktioniert hat, lag nicht daran, dass diese Daten nicht erfasst werden konnten, sondern dass sie nicht in einem durchgängigen digitalen Prozess verarbeitet werden könnten. Selbst wenn die Daten Vorlagen, wurden diese ausgedruckt und manuell verfolgt. Dann helfen auch mehr daten nicht. Nur beim Thema, dass die Unternehmen fast die einzigen sind, die nicht nach dem Impfstatus fragen durften, und damit dort die 2G-Erleichterungen fast nicht möglich waren, ist definitiv schlecht gewesen. Ob man das jetzt aber voll dem Datenschutz ankreiden kann, möchte ich bezweifeln. Der kommt dabei halt hoch als Begründung und akzeptierter Sündenbock.”

Marion, vielen Dank, dass du dir die Zeit genommen hast, die Fragen zu beantworten.

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